Programm 2008 - 2009
(Druckversion als Pdf )


Linien
Schwingungen
Der Mensch gibt das Mass
Ordnungen
Dialoge
Beziehungen


13. Dezember 2008
24. Januar 2009
14. März 2009
18. April 2009
16. Mai 2009
6. Juni 2009



Die Akteure des Projekts «VOLUMEN: klang | zeit | räume» widmen sich der Begegnung von Klang und Raum. Konzeptionelle Grundlage für die Gegenüberstellung und Verschränkung von Musik und Architektur sind fünf Schlagworte, die sowohl eigenständig sind, als auch miteinander in Verbindung stehen:

Linien | Schwingungen | Ordnungen | Dialoge | Beziehungen

Alle fünf Schlagworte sind in Architektur und Musik mit zum Teil verwandten Bedeutungen omnipräsent. Künstlerische Statements werden in fünf Veranstaltungen auf je eines dieser Schlagworte reagieren. Zentral ist der immer gleiche Ort für die Präsentation musikalischer und/oder bildkünstlerischer Werke: das Haus ZwischenZeit in der Basler Spalenvorstadt. Dieser Ort soll als Kontinuum für das Projekt «VOLUMEN klang | zeit | räume» dienen und die fünf inhaltlich verbundenen Schlagworte auch räumlich zusammenhalten.
Das differenzierte Reagieren von eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern auf die verschiedenen Räume und Raumfolgen des Hauses ZwischenZeit soll die Wahrnehmung von Architektur und Musik verändern. Dabei ergänzen sich bildkünstlerische Arbeiten, die während mehrerer Ausstellungswochen gezeigt werden, und Konzerte. Das Publikum soll unmittelbar am Prozess der subjektiven «Raumeroberung», der Interpretation und Inbesitznahme teilnehmen. Während der Veranstaltungen begegnen sich Vorhandenes (der Ort) und Neues (die Musik/die Kunstwerke), um zusammen einen nur temporär erfahrbaren «genius loci» zu schaffen, der dem historischen eine neue Komponente hinzufügt.
Eine alle fünf Teile des Projekts « klang zeit räume» überspannende Ausstellung wird zudem auf die Vorbilder des Dialogs zwischen Architektur und Musik eingehen – man denke an so berühmte Beispiele wie Guilleaume Dufays Motette Nuper rosarum flores und deren analytischen Bezug zum Florentiner Dom Santa Maria del Fiore (1436), Erich Mendelsohns Musikalische Skizzen zu Kompositionen von Johann Sebastian Bach (1921–1927) oder die Symbiose von Le Corbusier, Iannis Xenakis und Edgar Varèse im Philips Pavilion (1958).




Samstag, 13. Dezember 2008, 19 Uhr
Konzert: Linien


Claudia Bucher, Performance (CH)  l Christian Bucher, Perkussion (CH)

Dem in der Musik wie in der Architektur prägenden Element der Linie soll ein Auftritt von Claudia Bucher eine weitere Bedeutungsebene hinzufügen. In ihrer gemeinsam mit dem Perkussionisten Christian Bucher aufzuführenden Zeichnungs-Performance «Earstick» transformiert sich das Bild zum Klang und dieser wiederum zum neuen Bild. Im Zentrum steht dabei die Untersuchung formaler Strukturen in Musik und Architektur, die – wie hier vorführbar – einander bedingen und beeinflussen können.
Die Künstlerin analysiert mit ihrem Auftritt akustische Phänomene in der Bildproduktion.




Samstag, 24. Januar 2009, 18 Uhr Ausstellung/ 19 Uhr
Konzert: Schwingungen

Carsten Nicolai (D)  l  Jürg Frey, Klarinette (CH)

Carsten Nicolai untersucht in seinem künstlerischen Werk Grenzbereiche von Ton und Bild, seine 2003 entstandene Arbeit «Wellenwanne» macht tonale Schwingungen sichtbar, übersetzt Akustik in Form. Der amerikanische Komponist Alvin Lucier schuf 1984 sein experimentelles Werk «In Memoriam Jon Higgins» (1984) für Klarinette und Oszillator, das physikalische Phänomene hörbar zu machen versucht. Der besondere Reiz dieser unter dem Schlagwort «Schwingungen» vereinten Arbeiten liegt in der Gegenüberstellung der unterschiedlichen Outputs bei nahezu identischen Versuchsanordnungen. Die Aufführung von «In Memoriam Jon Higgins» wird Hörerfahrungen möglich machen, die ein herkömmlicherKonzertabend nicht bieten kann.




Samstag, 14. März 2009, 19 Uhr
Dialog und Improvisation zu Musik und Architektur «Der Mensch gibt das Mass»

Johannes Hustedt, Flötist  l  Winfried Reindl, Architekt  l Stefan Abels, Pianist

Als Gäste des Projekts «VOLUMEN klang | zeit | räume» kommen der Flötist Johannes Hustedt, der Architekt Winfried Reindl und der Pianist Stefan Abels ins Haus ZwischenZeit nach Basel. Musik und Architektur stehen im Mittelpunkt dieses Abends, an dem die Akteure Zusammenhänge und Wirkungen von Mass und Proportion demonstrieren. Verblüffend ähnlich sind sich mitunter Zahlenverhältnisse in den Künsten – hier hörbar, dort sichtbar. Erst die nähere Untersuchung und der Vergleich zwischen Gespieltem und Gebautem öffnet den Blick auf mathematische und damit ästhetische Zusammenhänge, auf Verwandtschaften und Unterschiede. Musik- und Klangbeispiele, vorgetragen am Flügel und an der Querflöte, stehen dabei im Dialog mit Bauwerken aus aller Welt, die im Bild vorgestellt werden. Erwarten darf man einen Abend, der den ­Horizont von Hörerfahrungen und Sehgewohnheiten erweitern wird.
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Samstag 18. April 2009, 18 Uhr Ausstellung/ 19 Uhr
Konzert: Ordnungen


Olaf Nicolai (D)  l  Moritz Ernst, Klavier (D)

Olaf Nicolai beschäftigt sich seit Jahren mit dem Einfluss von Systematik und Ordnung auf bildende Kunst. Die Sammlung als ortsbezogene Ordnung zählt zu den zentralen Themen seines Schaffens. Nicolai wird im Haus ZwischenZeit eine temporäre Installation zeigen, die auf architektonische Strukturen des Ausstellungsraums künstlerisch reagiert. Der Komponist Michael Pelzel soll im Rahmen eines Auftrages explizit für das Haus ZwischenZeit komponieren. Der Pianist Moritz Ernst wird – quasi parallel zu Pelzels zeitgenössischer Stimme – ein Werk des deutschen Komponisten Karlheinz Stockhausen interpretieren, in dessen Schaffen Ordnungen von herausragender Bedeutung sind.
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Samstag, 16. Mai 2009, 19 Uhr
Konzert: Dialoge


Bettina Buchmann, Akkordeon (CH)  l  Martin Roos, Alphorn (CH)
| Regie: Sebastian Dietschi (CH)

Die Akkordeonistin Bettina Buchmann und der Alphornist Martin Roos führen in ungewöhnlicher Kombination von Instrumenten musikalische Zwiegespräche und spielen dabei mit Elementen von Bewegung, Distanz, Trennung und Überbrückung. Die zugleich spielerische und archaisch-virtuose Inbesitznahme öffentlichen und privaten Raumes nimmt in dieser Interaktion zweier Interpreten eine zentrale Rolle ein.




Samstag, 6. Juni 2009, 18 Uhr Ausstellung/ 19 Uhr
Konzert: Beziehungen


Claudia und Julia Müller (CH) | David Sonton Caflisch, Violine (CH)  l  Riccarda Caflisch, Querflöte (CH)
Die Geschwister David Sonton Caflisch (Violine) und Riccarda Caflisch (Querflöte) sind sowohl interpretierend,
improvisierend wie auch kompositorisch tätig. Mit einer carte blanche soll ihnen ein Konzertabend ermöglicht werden, während dem sie die Raumfolgen des Hauses ZwischenZeit für sich und das Publikum musikalisch füllen, durch unterschiedlich gefärbte Improvisationen neue Raumgefühle erzeugen und – in einem Raum oder über mehrere Räume hinweg – zueinander in Beziehung treten. Die Schwestern Claudia und Julia Müller sind durch ihre unkonventionellen Zeichnungen bekannt geworden. Ihr zeichnerisches Werk ist häufig mit Eingriffen in den umgebenden Raum verbunden. Im Haus ZwischenZeit soll beiden je eine «zu bespielende» Fläche zur Verfügung gestellt werden.



Das Haus ZwischenZeit liegt in der Basler Spalenvorstadt, erreichbar mit Tramlinie 3 oder Buslinie 34 (Haltestelle Universität).
Parkmöglichkeiten für PKW: z.B. Bernoullistraße oder Parkhaus Storchen (Fischmarkt 10)

Öffnungszeiten: jeden Samstag von 10 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung
Eintrittspreise Konzert: 25 Franken, ermässigt 15 Franken.
Platzreservierungen unter Tel.: 061/411.41.82 oder per E-Mail: info@zwischenzeit.ch

«VOLUMEN: klang | zeit | räume»
wird unterstützt von:
  fondation nestle pour l'art   schwabe   liechti   buchkunstundhommagerie   basel kultur
«VOLUMEN: klang | zeit | räume» ist ein Projekt des Vereins ZwischenZeit,
kuratiert von Beat Fehlmann, Sabine und Dagobert Koitka,
Dr. Tilo Richter und Dr. Heinz Stahlhut.
www.zwischenzeit.ch
Haus ZwischenZeit
Spalenvorstadt 33
4051 Basel
info@zwischenzeit.ch