Sonntag 28. Oktober 2007 10.30 Uhr (mit kleinem Apéro)

Von der Aare zum Amazonas

Der Auswanderer
Das letzte komponierte Werk in der Schweiz; das erste in der neuen Heimat Brasilien. Vertauschte Klangwelten wie die Jahreszeiten Brasilien-Schweiz.

Programm:

Aus      6 Lieder für Stimme und Klavier Gedichte Silja Walter

Aus      3 Ciclos  für Stimme und Klavier Gedichte Carlos Drummond de Andrade

            Letztes für Stimme und Klavier    Gedicht Paul Klee

Mobile 1 für Viola und Klavier

Torre Alada für Kontrabassklarinette und Klavier

Konzert für Klarinette und Klavier, 2 Satz

Suite Mirim für Soloklavier

E doce morrer no mar

 

Ausführende:
Valentin Gloor, Tenor
Emmy Henz-Diémand, Klavier
Hilmar Dagobert Koitka, Klarinetten
Hanna Werner-Helfenstein, Viola

 

Unter dem Titel „Von der Aare zum Amazonas“ veranstaltet die Ernst Widmer- Gesellschaft zum achtzigsten Geburtstag des Schweizer Brasilianer Komponisten verschiedene Veranstaltungen.

Der Komponist Ernst Widmer(1927-1990) wanderte mit 29Jahren nach Brasilien aus. Bis zu seiner Pensionierung  unterrichtete er Komposition an der Musikhochschule von Salvador da Bahia, die er auch während einiger Jahre als Rektor leitete. Ernst Widmer  wurde in seiner Wahlheimat berühmt. Im Lande des Tropicalismo eines Gilberto Gils, (Widmers Freund), entwickelte der Komponist seinen eigenen Kompositionsstil, geprägt von afro-brasilianischen Wurzeln der Popularmusik des Sertaos von Bahia auf der Basis der europäischen klassischen Musik des zwanzigsten Jahrhunderts.
Die Musik Widmers ist schwierig nach in Europa bekannten  musikwissenschaftlichen Kriterien einzuordnen. Der Komponist war ein Künstler der die Extreme suchte, mal experimentell, dann wieder klassisch traditionell mit Anklängen an Bartok und Stravinsky, dann aber auch rhythmisch bachanal mit den Vibrationen der Bahianischen Olodum-Schlagzeuggruppe.

Die Ernst Widmer Gesellschaft mit seinem Kulturbegegnungsprojekt  „Inspiration Brasil“ hat in den letzten Jahren mit Hilfe des Kanton Aargau eine umfassende Spurensuche in Gang gesetzt; in Brasilien wurden verschollene Werke wieder gefunden und eine Gruppe von brasilianischen und europäischen Musikerpersönlichkeiten arbeitet seit einigen Jahren an der Aufarbeitung des Gesamtwerkes.
Inspiration Brasil plädiert für die kulturelle Öffnung der Schweiz, bringt Schweizer
Musiker und Musikerinnen nach Bahia an die Hochschule und lädt im Austausch Studierende in den Kanton Aargau ein.


Valentin Johannes Gloor hat Sologesang an der Musikhochschule Winterthur-Zürich bei Paul Steiner und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Ulf Bästlein studiert.
Das Lehrdiplom und den Master of Arts (Konzertdiplom) erlangte er mit Auszeichnung, für seine Leistungen wurde ihm der Würdigungspreis der Kunst-Universität Graz verliehen.
In Lied- und Gesangsmeisterkursen bei Charles Spencer, Norman Shetler, Christoph Prégardien, Wolfgang Holzmair, Brigitte Fassbaender und Dietrich Fischer-Dieskau hat er sich weitergebildet und gibt zahlreiche Konzerte in der Schweiz und den europäischen Nachbarländern. Sein Repertoire setzt Schwerpunkte in den Bereichen Lied und Oratorium aller Epochen. Ausgewählte Bühnenprojekte ergänzen seine Tätigkeit. Er wirkt regelmässig bei Uraufführungen mit.
Als Solist und als Mitglied des solistischen Vokalensembles „Das Kammerton-Quartett“ ist er verschiedentlich am Radio und im Fernsehen aufgetreten, hat Tonträger eingespielt und war auf Tournee in den USA. 2006 hat er vom Aargauer Kuratorium einen Beitrag an das künstlerische Schaffen erhalten. 2006/2007 war er als Gastdozent und Konzertsänger an die Universidade Federal da Bahia (Brasilien) eingeladen. (www.tenoor.ch)

 

Emmy Henz-Diémand studierte nach Abschluss ihres Solistendiplomes in der Meisterklasse von Yvonne Loriod-Messiaen (Paris).
Zu ihrer internationalen Konzerttätigkeit gehören Studioproduktionen, Live-Aufzeichnungen und Direktübertragungen in vielen Radio- und Fernsehstationen in Europa, USA, Südamerika, Australien und Neuseeland.
Zahlreiche CD-Produktionen mit Werken von George Crumb, Ernst Widmer, Dieter Schnebel, Valery Voronov, Maria A. Niederberger und Geneviève Calame zeugen von ihrer intensiven Zusammenarbeit mit Komponistinnen und Komponisten unserer Zeit. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, ist Kulturpreisträgerin der Stadt Aarau(2006) und ihre Projekte wurden vom Aargauer Kuratorium und der pro helvetia mehrfach unterstützt.
Emmy Henz-Diémand ist künstlerische Nachlassverwalterin der Ernst Widmer Gesellschaft und Leiterin des Kulturprojektes Inspiration Brasil.

 

Hanna Werner-Helfenstein studierte in der Schweiz/ Holland und arbeitete in der Folge mit namhaften Musikern wie Daniel Zisman und Rainer Kusmaul.
Sie war u.a.Mitglied  des Musikkollegium Winterthur und des  Bachkollegium Stuttgart unter Helmuth Rilling.
Seit 1999 spielt sie ausschliesslich Viola und Barockviola. Seit 1992 Mitglied des Sarastro Quartettes das spannende Projekte mit südamerikanischer Barock-und zeitgenössischer Musik realisiert und international tätig ist.

 

Hilmar Dagobert Koitka studierte an der Musik-Akademie Basel (Lehr- und Solistendiplom). Weitere Studien bei Gervase de Peyer in London und Jacques Lancelot (Paris).
Preis der Kiefer-Hablützel-Stiftung,
Preis am Music Competition Festival in Bournemouth (England),
Studienpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins,
Preis der Hans-Huber-Stiftung.
1978-80 Mitglied des Schweizerischen Festspielorchesters
Dozent für Kammermusik in Schweden
Solo-Klarinettist im „Collegium Musicum“ in Basel
Mitglied Trio „Axis“
Lehrtätigkeit an der Musikakademie Basel.
Zusammenarbeit mit Luigi Nono an der Heinrich Strobel-Stiftung (Kontrabassklarinette) und   Luigi Dallapiccola; Albert Moeschinger, Gunnar Berg und Patricia Jünger schufen eigens Werke für ihn.

 Eintritt: 25.- / 15.- (SchülerInnen, StudentInnen u. Mitglieder)
Platzzahl beschränkt; Reservation empfohlen: info@zwischenzeit.ch oder 061 411 41 82

Verein ZwischenZeit, Spalenvorstadt 33, CH-4051 Basel. Tel.: 061 411 41 82
E-mail: info@zwischenzeit.ch , Site: www.zwischenzeit.ch


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